„Ich bin davon überzeugt: Investitionen ins Klima sind Investitionen in die Zukunft. Denn wer das Klima schützt, spart sowohl Bares als auch klimaschädliches CO2. Hier im Rhein-Hunsrück-Kreis kann man das bereits an vielen Stellen sehen, wie die Kommunen dank Klimaschutzprojekten in die Lebensqualität vor Ort investieren können. Statt Geld für hohe Stromrechnungen auszugeben, steht es nun für Projekte zur Verfügung, die den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Donnerstag in Kirchberg. Dort übergab sie einen Förderbescheid in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro an Landrat Volker Boch.
Das Geld stammt aus dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI), mit welchem alle Kommunen in Rheinland-Pfalz einen festen Pauschalbetrag erhalten, um klimaschädliches CO2 zu sparen und sich gegen die Herausforderungen zu wappnen, die der Klimawandel mit sich bringt. Insgesamt umfasst KIPKI 250 Millionen Euro. Pro Einwohnerin und Einwohner gibt es rund 44 Euro, die sich Landkreis und Verbandsgemeinden aufteilen. Aus einem Maßnahmenkatalog kann jede Kommune wählen, was für sie passend ist.
Zu den 1,5 Millionen an den Kreis können demnach noch weitere Gelder an die Verbandsgemeinden fließen, die einen Antrag einreichen. So können auch auf kommunaler Ebene weitere Klimaschutzprojekte und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels umgesetzt werden.
Der Rhein-Hunsrück-Kreis hat sich für ein kommunales Förderprogramm für einkommensschwache Haushalte entschieden und will dafür 60.000 Euro der KIPKI-Fördermittel verwenden. Den Hauptanteil, rund 1,45 Millionen Euro, investiert der Kreis in die Eigenstromerzeugung. Errichtet wird damit bei der kreiseigenen Gesellschaft Rhein-Hunsrück Entsorgung (RHE) eine PV-Freiflächen-Anlage in Gondershausen. Der dort erzeugte Strom dient der Versorgung aller 77 kreiseigenen Liegenschaften, die mittels eines Strombilanzkreises mit Batteriespeicheranlage angeschlossen werden.
Volker Boch sagte hierzu: „Die Eigenstromnutzung und die Entwicklung eines ersten Strombilanzkreises sind ein großer Gewinn für uns alle, weil wir damit die Stromkosten des Kreises dauerhaft senken und stabil halten. Konkret verwenden wir die KIPKI-Mittel für eine 5,8 Millionen Euro hohe Investition bei der RHE. Hierbei gilt das Prinzip: Wir sparen langfristig Strom, CO2 und Geld für unsere Region. Es ist ein wichtiges, zukunftsgerichtetes Signal, das wir mit diesem Projekt aussenden wollen. Uns ist es außerdem wichtig, dass wir die Bürgerschaft auch unmittelbar an den KIPKI-Mitteln teilhaben lassen. Deshalb unterstützen wir einkommensschwache Haushalte, beim Austausch von alten Kühlgeräten und weiteren Gerätegruppen der ‚Weißen Ware‘ gegen energieeffizientere Neugeräte sowie den Kauf von Mini-Photovoltaikanlagen, sogenannten ‚Balkonanlagen‘. So haben die Haushalte mehr Geld in der Kasse, indem sie weniger Energiekosten haben und gleichzeitig schützen wir das Klima.“
Hintergrund
Die Landesregierung unterstützt die Kommunen bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels mit dem Kommunalen Investitionsprogramm für Klimaschutz und Innovation (KIPKI), das ein Gesamtvolumen von 250 Millionen Euro umfasst. Ganz ohne finanzielle Eigenbeteiligung können die Kommunen aus einem Maßnahmenkatalog auswählen, was sie vor Ort umsetzen möchten. Dazu erhalten die Kommunen einen Pauschalbetrag von rund 44 Euro pro Einwohnerin und Einwohner.
Ergänzt wird die direkte Förderung der Kommunen durch ein wettbewerbliches Verfahren, mit dem besonders innovative Leuchtturmprojekte gefördert werden sollen, an dem sich auch Unternehmen beteiligen können.
Hier finden Sie ein Video, in dem KIPKI, das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation erklärt wird: https://www.youtube.com/watch?v=OaZ4bJ3PAhw
Hier finden Sie weitere Informationen zu KIPKI: https://kipki.rlp.de